
Gruesome - Silent Echoes

Freitag, 06 Juni 2025
17:15
Uhr
Autor: Stefan
GRUESOME sind zurück – und wie! Mit „Silent Echoes“ liefern sie kein einfaches Geballer, sondern ein durchdachtes, progressives Death-Metal-Monster, das sich tief vor Chuck Schuldiner und seinem Meisterwerk Human (1991) verbeugt. Statt wie früher einfach nur brachiale Riffs rauszuhauen, zeigen die Vier jetzt, wie man Brutalität mit Anspruch kombiniert. „Silent Echoes“ ist technisch, wütend, düster – und dabei musikalisch so präzise, dass es fast schon wehtut. Wer Savage Lands oder Twisted Prayers kennt, merkt sofort: GRUESOME sind nicht mehr nur Hommage, sie sind jetzt Statement.
Dass das Album so intensiv geworden ist, liegt auch an der Geschichte dahinter. Sean Reinert – legendärer Drummer von Cynic und Human-Ära Death – sollte eigentlich Produzent werden, starb jedoch unerwartet 2020. Für GRUESOME war klar: „Silent Echoes“ wird sein Vermächtnis. Drummer Gus Rios, ein enger Freund Reinerts, spielt hier mit spürbarer Emotion und Technik auf absolutem Top-Niveau. Die Drums sind nicht nur Begleitung, sie führen, treiben, fordern. Dazu liefern Matt Harvey und Daniel Gonzalez Gitarrenarbeit, die zwischen Chaos und Kontrolle pendelt – melodisch, wild, strukturiert. Und Bassistin Robin Mazen hält das Ganze mit Stil und Wucht zusammen.
Was GRUESOME mit „Silent Echoes“ raushauen, ist mehr als nur ein Album. Songs wie „Frailty“, „Global Flesh Melt“ oder „Reckoning“ zeigen, wie detailverliebt und gleichzeitig kompromisslos moderner Death Metal klingen kann. Kein ironisches Augenzwinkern, kein Retro-Gag – das hier ist purer, echter Death Metal mit Seele. Wer Chuck Schuldiner liebt und auf ehrliche, handgemachte Extreme steht, bekommt hier kein simples Revival, sondern eine verdammt würdige Weiterentwicklung.